Sondersendetag: Wir feiern 100 Jahre Radio

Vor 100 Jahren, am 29. Oktober 1923, startete die erste offizielle Rundfunksendung in Deutschland: „Achtung, Achtung, hier Sendestelle Berlin im Vox-Haus auf Welle 400“ hieß es in der ersten Ansage. Seitdem erlebte das Radio eine spannende Geschichte und ist heute noch eines der meistgenutzten Medien in Deutschland.

Wir widmen diesem Jubiläum einen Sondersendetag am Sonntag, dem 29. Oktober und sagen „Herzlichen Glückwunsch, liebes Radio!“.

Um 8 Uhr starten wir mit „Guten Morgen“ – Der Morgenshow im Wartburg-Radio mit Volker Weber. Zu hören sind Hörbeispiele und originale Tondokumente aus 100 Jahre Unterhaltungsrundfunk. Dazu gibt es Musik aus einem Jahrhundert, die man mit Sicherheit nicht jeden Tag im Radio hören kann. Moderator Volker Weber gibt einen geschichtlichen Überblick über Meilensteine in unserer Radiogeschichte.

Um 11 Uhr widmet Hubert Schlegelmilch in der „Drehscheibe Eisenach“ dem Thema „100 Jahre Radio“ einen besonderen Schwerpunkt. Er präsentiert einen unterhaltsamen Rückblick mit historischen Tondokumenten und beschäftigt sich mit dem Kultschlager „Lilly Marlen“ von Lale Andersen. Dieses Lied wurde ab 1941 jeden Abend kurz vor 22 Uhr auf dem deutschen Soldatensender Belgrad gespielt. Dazu spielt er den Song und gibt spannende Informationen dazu wieder.

Um 13 Uhr präsentiert „Radio DARC“ eine Sendung, die vor allem die technische Entwicklung des Rundfunks thematisiert. Dazu hört man Musik, die schon fast vergessen zu sein scheint und bekommt Einblicke, wie Radio ausgestrahlt wurde und wird. Unter dem Motto „Von Funkamateuren für Funkamateure“ wird das wöchentliche DX- und Technik-Magazin europaweit ausgestrahlt.

Ab 15 Uhr präsentiert Luis Kupke in seiner Sendung „100 Jahre Radio – Schnittpunkte in Eisenach“ nicht nur Interessantes aus der Radiogeschichte in Deutschland. Er geht vor allem auch auf den Rundfunk und dessen Entwicklung in Eisenach ein. Dazu hat er sich zwei Gesprächspartner ins Studio eingeladen: Musiker Alexander Blume und Reinhard Lorenz (Moderator beim DDR Sender DT64 und ehemaliger Vorsitzender vom Jazzclub Eisenach). Das Thema wird auch die Zukunft des Radios sein.

Ab 16 Uhr tauchen wir noch einmal in die „Rundfunkwelten in Berka/Werra ein. In der Archivsendung dreht es sich um die Dauerausstellung zum Thema „Entwicklung der Rundfunk-Fernseh-und Kommunikationstechnik“. Im Laufe der Jahre entstand in Berka/Werra ein Arbeitskreis von Technik-Enthusiasten, die bestrebt sind, die Ausstellung ständig zu erweitern, die Geschichte von Herstellerfirmen aufzuarbeiten und historische Vorgänge zu dokumentieren. Es gibt einen Einblick in die Ausstellung und Geschichten rund ums Radiomuseum.

Um 18 Uhr heißt es „Hier spricht Welle Eisenach“ mit Stefan Dietrich, im charmenten Sprechstil vergangener Zeiten. Unterhaltsam zeigt der Moderator auf, wie damals zu Beginn der Radiozeit eine Sendung gestaltet wurde.

Ab 19 Uhr präsentiert Gunnar Leonhard eine „Pirate Time Spezial“. Es wird eine biografische Sendung, mit persönlichen Erinnerungen, gepaart mit historischen Fakten. Es sind Themen, die sonst nur am Rande Beachtung fanden. Er beleuchtet zum Beispiel die Seepiratenstationen oder Radio Luxembourg. Auch der amerikanische Soldatensender AFN sowie DT64, das Jugendprogramm der DDR, werden vorgestellt. Mitschnitte, Jingles und Musik, die von den genannten Stationen gesendet wurden, spielt der Moderator on Air.

Zu Wort kommen Radiopioniere und Enthusiasten wie Jan Sundermann, Publizist für Freie Radios oder Dr. Helmut Stein, Physiker, Kosmopolit und Mäzen. Er begründete das Kunstzentrum „QQTec“. Der leidenschaftliche Jazzfan spricht mit Gunnar Leonhard über die Entwicklung des Autoradios, das seit 1922 existiert. Es wurde damals mit Lang- und Kurzwelle in ein Ford T-Modell eingebaut. Es handelte sich noch um eine Einzelanfertigung. Doch erst 1927 wurde mit dem Autoradio Geschichte geschrieben: Es schlug die Geburtsstunde des ersten industriell gefertigten und als Zubehör angebotenen Autoradios. Es wird eine etwas andere, persönliche Sicht auf 100 Jahre Radio geboten.

Text: F. Klemm