100 Jahre Evangelische Landeskirche in Thüringen

von am 9. November 2020

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) feierte am 8. November in der Georgenkirche Eisenach das Jubiläum „100 Jahre evangelische Landeskirche in Thüringen“. Gefeiert wurde mit einem Festgottesdienst, in dem Landesbischof Friedrich Kramer predigte. Coronabedingt war die Zahl der Besucher beschränkt, Interessenten ohne Einladung konnten sich in der benachbarten Nikolaikirche die Live-Übertragung des Gottesdienstes anschauen. Die im Anschluss geplante Podiumsdiskussion zum Thema „Kirchen saniert, Zahl der Christen halbiert – was nun?“ mit Friedrich Kramer, Kirchenoberbaurat i.R. Bernd Rüttinger und Prof. Miriam Rose fand nur verkürzt mit Statements statt.

Zu den Gästen des Gottesdienstes gehörten unter anderem die Landesbischöfe i.R. Dr. Christoph Kähler und Roland Hoffmann, Landesbischöfin a.D. Ilse Junkermann und Propst i.R. Dr. Hans Mikosch und Landrat Reinhard Krebs, der ein Grußwort sprach.

Geschichtlicher Hintergrund:

Nach der Aufhebung der Monarchie im Jahr 1918 beschlossen am 15. November führende Kirchenmänner der ehemaligen Herzogs- und Fürstentümer eine einheitliche Organisation des Kirchenwesens. Am 5. Dezember 1919 tagte die erste Synode und beschloss den Zusammenschluss von sieben eigenständigen Landeskirchen zur einheitlichen „Thüringer Evangelische Kirche“. Dies geschah noch vor der Gründung des Landes Thüringen im Jahr 1920. Am 13. Februar 1920 wurde die Kirche formell errichtet, das Landeskirchenamt kam nach Eisenach, und 1924 erhielt die neue Kirche eine Verfassung. 1934 schloss sich die Evangelisch-Lutherische Kirche des ehemaligen Fürstentums Reuß ältere Linie an, womit die Landeskirche ihren endgültigen Umfang erreichte.

1948 erhielt die Landeskirche eine neue Verfassung. Danach nannte sie sich „Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen“. Die Kirche trat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei und war Gründungsmitglied der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Seit dem 1. Juli 2004 bildeten die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM), zum 1. Januar 2009 erfolgte die Kirchenfusion.

Die EKM hat heute etwa 700.000 Mitglieder in mehr als 3.000 Kirchengemeinden und 37 Kirchenkreisen. Geleitet wird sie von der Landessynode mit 80 Mitgliedern und vom 22-köpfigen Landeskirchenrat, vom Landesbischof mit Sitz in Magdeburg sowie dem Kollegium des Landeskirchenamtes in Erfurt.


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