Medienstaatssekretär Krückels: Bürgermedien gerade in Zeiten der Pandemie wichtige Bereicherung der lokalen Vielfalt

von am 12. Mai 2020

Medienstaatssekretär Malte Krückels würdigt die Arbeit der Thüringer Bürgermedien. Er bezieht sich dabei auf eine aktuelle Programmuntersuchung der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) zur Arbeit der Bürgermedien in Zeiten der Pandemie.

„Bürgersender sind dezentral, lokal und aktuell – und leben besonders auch in diesen Zeiten durch das Engagement und die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger“, so Malte Krückels. Es freue ihn, dass Thüringer Bürgerradios gerade auch in Krisenzeiten lokal vor Ort interessante Programminhalte zur Verfügung stellen und über das örtliche Geschehen informieren.

Alle Bürgerradios produzieren derzeit tagesaktuelle Sendungen und Nachrichten. Dabei nutzen sie intensiv die aktuellen Verlautbarungen und Hintergrundinformationen der lokalen Behörden. Der Fokus liegt darauf, relevante Informationen so schnell wie möglich unter der ortsansässigen Hörerschaft zu verbreiten.

Radio OKJ in Jena beispielsweise berichtet in hoher Frequenz über Aktuelles aus der Stadtverwaltung, dem Stadtrat, dem Krisenstab sowie dem Nah- und Fernverkehr. Radio ENNO aus Nordhausen schneidet die Pressekonferenzen des Landrat-samtes zur Corona-Lage im Landkreis Nordhausen mit und strahlt diese im Radio aus.

Darüber hinaus nehmen sich alle Thüringer Bürgerradios der derzeit aufgrund von Corona wirtschaftlich kritischen Lage vieler Einrichtungen, Initiativen und Einzelpersonen an. Radio F.R.E.I (Erfurt) berichtet beispielsweise über die Situation der Theater, des medizinischen Personals und der Sportvereine. Das Wartburg-Radio 96,5 in Eisenach überträgt, wie auch andere Bürgerradios, wöchentlich Andachten und Gottesdienste.

Radio OKJ ist zudem gut vernetzt mit der lokalen Kulturszene. Unter dem Namen „zwo20“ stellen verschiedene Akteure gemeinsam ein regelmäßiges Programm auf die Beine, bestehend aus Bandauftritten, DJ-Sets und Literaturworkshops. Hierfür können Soli-Tickets erworben werden, die die lokale Szene als Spende erhält.

Besonders hervorzuheben ist zudem die Arbeit der Jugendredaktionen der Thüringer Bürgerradios, die rasant schnell umgestellt haben auf Konferenzschaltungen zur Erarbeitung von Beiträgen, auf digitale Medienbildungsangebote und die Ausweisung zusätzlicher Sendeplätze.

„Die Bürgerradios schaffen es, auch unter erschwerten Bedingungen die Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit wichtigen Informationen zu versorgen“, bilanziert TLM-Direktor Jochen Fasco. „Das Leben besteht derzeit jedoch nicht nur aus Corona-Meldungen, auch Zerstreuung, Unterhaltung und Zusammenhalt dürfen nicht zu kurz kommen.“

Radio OKJ hat dazu die „Grußbox“ ins Leben gerufen: Hörerinnen und Hörer können unabhängig von Kontaktsperren über das Radio Verwandte und Bekannte grüßen oder grüßen lassen. Bei Radio SRB  kann unter dem Motto „The Show Must Go On!“, Menschen gedankt werden, die das System am Laufen halten. Radio ENNO in Nordhausen hat eine neue Sendereihe unter dem Namen „Corona-Blues“ etabliert, welche Alltagstipps für die Pandemiezeit gibt. Und Anregungen, wie man sich in den eigenen vier Wänden kreativ und sinnvoll die Zeit vertreiben kann, gibt Radio LOT-TE aus Weimar mit seiner Interviewreihe „Kreativ zuhause“.

Hinweise:

Die sechs Thüringer Bürgerradios in Eisenach, Erfurt, Jena, Nordhausen, Saalfeld und Weimar setzen regulär drei Aufgaben um: Einerseits der offene Zugang für die Bürgerinnen und Bürger zum Radiomachen, darüber hinaus das Umsetzen von Medienbildungsprojekten mit zumeist Kindern und Jugendlichen sowie drittens das Senden lokaler Informationsangebote. Das Programm kann per UKW und per Livestream empfangen werden.

Text: Thüringer Staatskanzlei


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